Montag, 3. August 2009

Arbeitsgruppentreffen No. 1

Am Wochenende hatten wir unser erstes Arbeitsgruppentreffen. Gabi kam aus Berchtesgaden angereist, Maja aus Füssen im Allgäu.

Am Samstag gab Maja einen Landart-Workshop in der Pähler Schlucht, an dem Gabi und ich teilgenommen haben. Dieser Tag hat mir wieder einmal gezeigt, dass Landart einfach genau mein Ding ist. Ich matsche, ich baue, ich "spiele" mit Steinen - und vergesse die Zeit und die Welt um mich herum. Kurz: Ich fühle mich wie ein Kind, und das ist einfach nur herrlich! Für mich ist es wie Meditation.

Nachdem ich bei meinem ersten Projekt beinahe im Schlamm versunken wäre und deshalb abbrechen musste, hat mich dieser Baumgnom schier "angesprungen". Nach sorgfältigem Abkratzen von Moos und Flechten, schaute mich plötzlich ein Gesicht an. Nachdem ich dann mit Matsche ein Nase und Backen modelliert habe, ein Schneckenhaus als Auge und Gras als Haare, habens auch die anderen gesehen:






Mein zweites Projekt verzierte einen alten abgestorbenen Baum, der quer über einm Bach lag: Längliche Flusskiesel an Schnüren aufgehängt. Es war fast wie Weihnachten beim Baumschmücken.




Ein Renterehepaar sah mir zu dabei. Die Frau fragte mich: "Was hat das was sie da machen eingentlich für einen Sinn?" Meine Antwort: "Es macht schrecklich Spaß!" Sie: "Ja, und schön ausschaun tuts auch noch!"






Hier sieht man im Hintergrund (Bildmitte) etwas den 16m hohen Wasserfall am Ende der Schlucht:




Danach stolperte ich direkt vor dem Wasserfall über eine kreisrunde Wurzel, die aus der Erde lugte. Ich legte sie frei und für mich war klar, dass das ein Kopf ist. Und da Eidechsen mit zu meinen Lieblingstieren gehören, legte ich sogleich eine aus flachen Steinen:




Am Sonntag dann machten wir eine Übung zum Dialogischen Malen. Dies ist ein gebräuchliche Methode in der Kunsttherapie. In einem "richtigen" Setting malen Klient und Therapeut abwechselnd an einem Bild, schweigend - wir haben es zu dritt gemacht. (Ölpastellkreiden)

Dies ist die erste Version:




Nach einer Pause haben wir dann weitergemacht: drüber gemalt, weggekratzt, gewischt, gerieben. Das (vorläufige) Endergebnis:




Ich kann mir sehr gut vorstellen, beide Methoden mit zukünftigen Klienten anzuwenden.

Landart erdet und lässt einen die Natur intensiv erfahren. Es ist extrem sinnlich (nicht im erotischen Sinn), bringt zur Ruhe und hinterlässt eine tiefe Befriedigung.

Dialogisches Malen erscheint auf den ersten Blick so simpel - aber es kann Gefühle zum Vorschein bringen, die wir im Alltag wegschieben, nicht ernst nehmen oder uns Angst machen (Wut, wenn der andere drüber malt; Angst, was der andere wohl denken könnte; Hilflosigkeit, wenns nimmer weiter geht...). Im Malprozess können viele Gefühle ins Bewußtsein gelangen - und nur dort können wir lernen, mit Ihnen umzugehen.

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