Samstag, 22. August 2009

Eine weitere Schulwoche

...liegt nun hinter mir.

Es war wieder sehr inspirierend, spannend, aufwühlend, bedrückend, beglückend, lus(ch)tig ;-), märchen-haft, bereichernd.

Wir haben gemalt, gelacht, gegrübelt, geweint, gezeichnet, gefühlt, gelernt, gegackert, geratscht, gegeben und genommen.

Wir kennen nun C.G. Jung's Archetypen, Schatten, Persona, Selbst, Grundeinstellungen und Stimmungstypen, Bewußtes und Unbewußtes, individuell und kollektiv.

Märchen sind für uns nun mehr als nur Geschichten für Kinder und Mandalas nicht mehr nur Zeitvertreib. Wir haben viel gelernt über Gesprächsführung und Gruppendynamik.

Mein wichtigstes Bild dieser Woche ist (noch) unvollendet:




Danke, Nina, für dieses wundervolle Bild:




Danke, Mädels!!
Ich freu mich schon auf's nächste Mal!

Donnerstag, 13. August 2009

Übung: Dialogisches Malen mit Sonia

Wir malen zu zweit auf einem Papier (24x32cm) mit Ölpastellkreiden, abwechselnd, schweigend, der gerade Malende darf nicht die Farbe wechseln.



Ich beginne mit einer violetten Spirale, Sonia setzt eine rote daneben. Ich lasse einen violetten „Arm“ in Sonias Spirale einwachsen, Sonia anschließend einen roten in meine Spirale. Ich empfinde ein großes Glücksgefühl, weil ich die beiden Spiralen als Symbol für uns beide sehe. Wir haben eine sehr enge Bindung und dies hat sich sofort – von allen beiden spontan so gemalt – im Bild wider gespiegelt.



Während des Malens empfinde ich weiterhin eine große Verbundenheit. Es ist alles sehr harmonisch, was sich auch im Bild ausdrückt.

Nach einiger Zeit versuche ich Sonia bewusst zu provozieren. Ich übermale, ich nehme Schwarz (das sie nicht mag), ich male extra lange. Doch Sonia bleibt immer geduldig, sie mosert nicht und nimmt alles geduldig an (entgegen ihrer sonstigen Art). Wenn ihr etwas nicht gefällt, kratzt sie es einfach wieder weg (sie traut sich, „gegen“ ihre Mutter zu arbeiten).



Wir malen eine Stunde (obwohl nur eine halbe vereinbart war). Wir sind beide mit dem Ergebnis soweit zufrieden, und empfanden das gemeinsame Malen als sehr angenehm. Sonia hat es sehr viel Spaß gemacht.



Das Malen hat ein starkes Gemeinschaftsgefühl hervorgebracht, das auch noch einige Stunden so anhielt.

Ein wunderschöne gemeinsame Erfahrung.

Montag, 3. August 2009

Arbeitsgruppentreffen No. 1

Am Wochenende hatten wir unser erstes Arbeitsgruppentreffen. Gabi kam aus Berchtesgaden angereist, Maja aus Füssen im Allgäu.

Am Samstag gab Maja einen Landart-Workshop in der Pähler Schlucht, an dem Gabi und ich teilgenommen haben. Dieser Tag hat mir wieder einmal gezeigt, dass Landart einfach genau mein Ding ist. Ich matsche, ich baue, ich "spiele" mit Steinen - und vergesse die Zeit und die Welt um mich herum. Kurz: Ich fühle mich wie ein Kind, und das ist einfach nur herrlich! Für mich ist es wie Meditation.

Nachdem ich bei meinem ersten Projekt beinahe im Schlamm versunken wäre und deshalb abbrechen musste, hat mich dieser Baumgnom schier "angesprungen". Nach sorgfältigem Abkratzen von Moos und Flechten, schaute mich plötzlich ein Gesicht an. Nachdem ich dann mit Matsche ein Nase und Backen modelliert habe, ein Schneckenhaus als Auge und Gras als Haare, habens auch die anderen gesehen:






Mein zweites Projekt verzierte einen alten abgestorbenen Baum, der quer über einm Bach lag: Längliche Flusskiesel an Schnüren aufgehängt. Es war fast wie Weihnachten beim Baumschmücken.




Ein Renterehepaar sah mir zu dabei. Die Frau fragte mich: "Was hat das was sie da machen eingentlich für einen Sinn?" Meine Antwort: "Es macht schrecklich Spaß!" Sie: "Ja, und schön ausschaun tuts auch noch!"






Hier sieht man im Hintergrund (Bildmitte) etwas den 16m hohen Wasserfall am Ende der Schlucht:




Danach stolperte ich direkt vor dem Wasserfall über eine kreisrunde Wurzel, die aus der Erde lugte. Ich legte sie frei und für mich war klar, dass das ein Kopf ist. Und da Eidechsen mit zu meinen Lieblingstieren gehören, legte ich sogleich eine aus flachen Steinen:




Am Sonntag dann machten wir eine Übung zum Dialogischen Malen. Dies ist ein gebräuchliche Methode in der Kunsttherapie. In einem "richtigen" Setting malen Klient und Therapeut abwechselnd an einem Bild, schweigend - wir haben es zu dritt gemacht. (Ölpastellkreiden)

Dies ist die erste Version:




Nach einer Pause haben wir dann weitergemacht: drüber gemalt, weggekratzt, gewischt, gerieben. Das (vorläufige) Endergebnis:




Ich kann mir sehr gut vorstellen, beide Methoden mit zukünftigen Klienten anzuwenden.

Landart erdet und lässt einen die Natur intensiv erfahren. Es ist extrem sinnlich (nicht im erotischen Sinn), bringt zur Ruhe und hinterlässt eine tiefe Befriedigung.

Dialogisches Malen erscheint auf den ersten Blick so simpel - aber es kann Gefühle zum Vorschein bringen, die wir im Alltag wegschieben, nicht ernst nehmen oder uns Angst machen (Wut, wenn der andere drüber malt; Angst, was der andere wohl denken könnte; Hilflosigkeit, wenns nimmer weiter geht...). Im Malprozess können viele Gefühle ins Bewußtsein gelangen - und nur dort können wir lernen, mit Ihnen umzugehen.