Zuerst sammeln wir in einem gemeinsamen Brainstorming Gefühle, wobei ich den Unterschied zwischen Stimmungen, Gefühlen und Affekten erkläre. Anschließend wählt jeder Teilnehmer 4 bis 6 Gefühle, die im Moment oder in seinem Leben besonders präsent sind.
Gestaltung:
Die TN zeichnen einen Kreis auf dem Blatt (Durchmesser mind. 35cm) und unterteilen ihn in „Tortenstücke“. Anzahl: doppelt so viele wie gewählte Gefühle.
Anschließend schreiben die TN die gewählten Gefühle an den Rand des Kreises, an jeweils ein Segment. Auf der gegenüber liegenden Seite schreiben sie das komplementäre Gefühl, also den Gegensatz. Zu beachten ist dabei, dass nicht die landläufig gegensätzlichen Gefühle benannt werden, sondern die, die der TN als gegensätzlich empfindet. Bsp: Liebe muss nicht zwangsläufig Hass gegenüber haben, der TN empfindet z.B. Einsamkeit als Gegenteil der Liebe.
In den Tortenstücken werden nun die Gefühle dargestellt. Es sollen keine gängigen Symbole verwendet werden (z.B. Herz für Liebe, oder Kreuze für Trauer), da sonst die Gefahr besteht, dass es zu sehr an der Oberfläche bleibt. Die TN sollen sich in das jeweilige Gefühl hineinversetzen und dann in einer oder in wenigen Farben umsetzen. Die Reihenfolge ist dabei egal, nach Möglichkeit sollen aber die Gegensatzpaare nacheinander gestaltet werden.
Zeit: 45 bis 60 Minuten.
Material: Pastellkreiden oder Buntstifte
Bildbesprechung - Fragestellungen und Interventionen (Beispiele):
Wie ist es dir bei der Gestaltung ergangen?
Wie bist du vorgegangen?
Welcher Anteil zieht deine besondere Aufmerksamkeit an?
In welchen Situationen fühlst du dich … ?
Kannst du dir vorstellen, das positive Gefühl aktiv herbeizuführen? Was müsstest du dafür tun, dass du es öfter fühlst?
Kannst du ein persönliches Fazit ziehen?
Die Übung verschafft den TN auf ganz einfache und beeindruckende Weise einen Überblick über Ihre Gefühlslandschaft. Mir wurde bestätigt, dass die Darstellung im Gefühlsstern viel Klarheit bringt und Wege aufzeigt, mit Gefühlen anders umzugehen, d.h. positive Aspekte künftig bewusster zu leben und aktiv zu fördern. Manchem TN war vorher nicht klar, dass er jedem negativen Gefühl etwas Positives entgegenzusetzen hat, was er gezielt als Ressource einsetzen kann. Als sehr hilfreich wurde dabei empfunden, dies bildlich dargestellt zu haben und das Bild auch konkret immer wieder nutzen, d.h. anschauen und sich erinnern zu können.
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